Konsumzurückhaltung im Handel – sinkende Zahlen 2022

Nach über zwei Jahren Pandemie sind Lieferengpässe, Krisen und ein sich stets wandelndes Kaufverhalten keine Seltenheit mehr. Womit nun wohl kaum jemand gerechnet hat, ist ein Bekriegen benachbarter Länder, das enorme Auswirkungen mit sich bringt. Inzwischen stecken wir nach knapp einem halben Jahr in einem Ausnahmezustand, der vorwiegend den Handel stark beeinträchtigt.

Lieferengpässe, Warenknappheit & Co.: Q1 & Q2 2022 auf einen Blick

Der pandemiebedingte Boom des Onlinehandels geht enorm zurück. Im Gegensatz zum Vorjahr, in dem die Zahlen um rund 19 % angestiegen sind, machen sich im ersten Quartal des Jahres 2022 deutlich sinkende Zahlen bemerkbar, die sich bedauerlicherweise im Q2 nicht erholen konnten und sogar stärker spürbar wurden.  

Bereits im März ließen sich die ersten Einschränkungen feststellen. Die Warenbestände sind aufgrund der weltweit betroffenen Lieferkettenproblematik deutschlandweit um 10 und weltweit um 5 % gesunken.  

Lieferengpässe und die daraus resultierenden steigenden Preise führen dazu, dass Käufe verschoben oder teilweise erst gar nicht durchgeführt werden können. Vor allem die essenzielle Lebensmittelbranche ist stark betroffen. Dies löst nicht nur Hamsterkäufe von Schnäppchenartikeln aus, viele Menschen verspüren ebenfalls Angst, den bisher gewohnten Lebensmittelstandard langfristig nicht beibehalten zu können.  

Dies bringt enorme Folgen mit sich, die sich im sparsamen Konsumverhalten widerspiegeln und demnach unglücklicherweise den Logistik- und eCommerce Handel stark betreffen. 

Vergleicht man die analysierte Zeitspanne mit dem ersten Quartal im Jahr 2021, lässt sich eine Differenz von knapp 7 % feststellen. Während die Nachfrage bei Elektro-, Deko- und Einrichtungsartikeln stark zurückging, erreichte die Nachfrage von Alltagsprodukten (Lebensmittel, Hygiene-Artikel, Tiernahrung etc.) ein Wachstum von mehr als vier Prozent.  

Inflation sorgt für gedrosseltes Kaufverhalten

Explodierende Kraftstoffpreise, Warenknappheit und die zusätzliche Inflation – Tendenz steigend, sorgen für Bedenken beim Verbraucher. Schaut man sich den Wandel des Kaufverhaltens in den letzten Monaten an, entdeckt man gähnende Leere. Die hohen Kosten und Warenknappheit schrecken die Konsumenten ab. Verirrt sich dennoch ein Artikel mit viel Glück im Warenkorb, wird dieser meist über die flexible Zahlungsmethode BNPL, – buy now, pay later, getätigt.  

Buy now, pay later ist ein bequemer Service, der es Endkunden ermöglicht, zu kaufen, was sie benötigen, ohne es direkt bezahlen zu müssen. Dies bietet dem Verbraucher in den aktuell ungewissen Zeiten die notwendige Sicherheit im Onlinegeschäft. Im ersten Quartal 2022 wurden bereits rund 9 % der Onlinekäufe mit der komfortablen Zahlmethode getätigt. 

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Onlineshopping – Chance und Herausforderung zugleich

Zwei Drittel der Deutschen profitieren von mehr Lebensqualität dank vielseitiger eCommerce Solutions. Obwohl es in der gesamten Handelsbranche zu aktuellen Engpässen kommen kann, bleibt der eCommerce Handel weiter Vorreiter unter den Trends. Die angenehme Alternative zu überfüllten Geschäften bietet nicht nur mehr Auswahl, der Onlinehandel bietet ebenfalls mehr Flexibilität.  

Das Einkaufen im World Wide Web ist für die meisten Käufer bereits eine Selbstverständlichkeit geworden. Über 44 % der Deutschen geben an, dass ihnen das Onlineshoppen mehr Lebensqualität bietet. Gründe dafür sind die Vielfältigkeit, Stressreduzierung und ein optimiertes Zeitmanagement beim Kauf.  

Mit Sicherheit erleichtert die Möglichkeit, heutzutage alles zu jeder Zeit online kaufen zu können, den einen oder anderen Verbraucher. Die Dienstleister jedoch befinden sich im Zwiespalt zwischen Chance und Herausforderung. Findet sich keine zeitnahe Lösung, den Handel wieder ins Gleichgewicht zu bringen, wird auch das Onlinegeschäft zukünftig ernsthafte Probleme erleiden. 

Tipps & Tricks, dem Negativtrend entgegenzusteuern

Bis heute führen während der Pandemie ausgelöste Staus in den wichtigsten Häfen dieser Welt dazu, dass zahlreiche Lieferketten für einen langfristigen Zeitraum unterbrochen werden. Laut jüngsten Informationen stauen sich aktuell erstmals Containerschiffe in der Nordsee. Davon betroffen sind neben Häfen in Deutschland ebenfalls Häfen in den Niederlanden und Belgien, die fast 2 % der globalen Frachtkapazität negativ beeinträchtigen.  

Damit Sie nicht langfristig unter den Folgen des Negativtrends leiden müssen, sollten Sie Ihrem Kunden entgegenkommen und das Kaufverhalten des Verbrauchers so angenehm wie möglich gestalten. Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, die Kundenattraktivität zu steigern. In diesen schwierigen Zeiten ist es empfehlenswert, besonders kundenorientiert zu handeln. Das lässt sich vor allem durch beispielsweise das Einführen von portofreiem Versand für einen begrenzten Zeitraum, attraktive Sale-Aktionen und vielen mehr gestalten.