Der Black Friday hat sich weltweit als wichtiger Bestandteil des Online-Handels etabliert. Besonders für Einzelhändler und Online-Shops bietet er die Möglichkeit, ihre Umsätze vor der Weihnachtszeit erheblich zu steigern. Allein in Deutschland stieg der Umsatz am Black Friday 2023 um 203 % im Vergleich zu einem durchschnittlichen Tag im Oktober 2023, wie Remazing berichtet (2023). Deutschland nimmt damit eine führende Position unter den europäischen Kernmärkten ein und verzeichnet einen signifikanten Anstieg der bestellten Produkte um 180 %. Auch die Aufrufe von Produktseiten stiegen um 97 % an diesem Tag.
Doch stellt sich die Frage: Ist der Black Friday wirklich ein nachhaltiger Umsatztreiber, und wie sehen die Prognosen für 2024 aus?
Der Begric „Black Friday“ stammt ursprünglich aus den USA und hatte zunächst nichts mit Einkaufen zu tun. 1869 wurde damit der Zusammenbruch des amerikanischen Goldmarktes am 24. September beschrieben. Erst in den 1950er Jahren nutzte die Polizei von Philadelphia den Begric, um das hohe Verkehrsaufkommen und die Shopping-Aktivitäten am Tag nach Thanksgiving zu beschreiben. Später in den 1980er Jahren wurde der Black Friday als der Tag bekannt, an dem Einzelhändler von Verlusten („rote Zahlen“) in Gewinne („schwarze Zahlen“) wechselten. Inzwischen ist er zu einem globalen Verkaufsphänomen geworden, das jährlich enorme Umsätze generiert.
Der Handelsverband Deutschland (HDE) zeigt, dass die Online-Umsätze am Black Friday 2023 in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr um etwa 25 % gestiegen sind. Adobe Analytics berichtet von globalen Einnahmen von etwa 9,12 Milliarden US-Dollar allein durch Online-Verkäufe am Black Friday 2023. Diese Zahlen unterstreichen die Bedeutung des Black Friday, der für viele Online-Händler Umsatzrekorde und gleichzeitig für Logistikdienstleister eine enorme Herausforderung bedeutet.
Die Prognosen für 2024 sind grundsätzlich positiv, jedoch deuten Experten auf ein langsameres Wachstum hin als in den Vorjahren. Angesichts der zunehmenden Konkurrenz wird erwartet, dass Händler kreativere Strategien entwickeln müssen, um Kunden zu gewinnen. Personalisierte Angebote, exklusive Deals und verbesserter Kundenservice könnten eine entscheidende Rolle spielen.
In Deutschland lagen die Ausgaben an Black Friday und Cyber Monday 2022 bei rund 5,6 Milliarden Euro. 2023 wurde ein Anstieg auf 5,8 Milliarden Euro erwartet, was die Etablierung dieser Aktionstage im deutschen Handel verdeutlicht. Laut einer Umfrage kannten 94 % der Befragten den Black Friday und 84 % den Cyber Monday. Für 2024 zeigen die Prognosen jedoch, dass aufgrund der wirtschaftlichen Lage in Deutschland eine leicht reduzierte Kaufkraft erwartet wird. Gleichzeitig könnten aber mehr Menschen gezielt die Schnäppchentage nutzen, um geplante Anschacungen zu tätigen.
Statista sagt einen Anstieg des Online-Umsatz am Black Friday 2024 in Deutschland um etwa 15% im Vergleich zu 2023 voraus. Gleichzeitig wird aber betont, dass Konsumenten zunehmend preissensibel reagieren und sich weniger von Rabatten beeindrucken lassen.
Der Black Friday ist für viele Händler eine Chance, kurzfristig hohe Umsätze zu erzielen, aber er birgt auch Risiken. Eine Studie des Instituts für Handelsforschung (IFH) in Köln zeigt, dass viele Konsumenten nur auf Schnäppchen aus sind, was die Margen der Händler verringert und die langfristige Kundenbindung erschwert. Dies wird vielen Unternehmen immer bewusster.
Das aktuelle Verhalten vieler Unternehmen lässt darauf schließen, dass 2024 der Beginn eines Wendepunktes sein könnte, bei dem Händler verstärkt in nachhaltige Strategien und Kundenbeziehungen investieren, um über den Black Friday hinaus profitabel zu bleiben.
E-Commerce-Unternehmen können die folgenden Strategien nutzen, um den Black Friday ecektiv zu gestalten und nachhaltigen Erfolg zu erzielen:
Beginnen Sie bereits frühzeitig mit der Planung, um ein reibungsloses Kundenerlebnis zu gewährleisten und technische Probleme zu vermeiden.
Nutzen Sie KI und Kundendaten, um gezielte Rabatte anzubieten, die die individuellen Interessen der Konsumenten ansprechen.
Bewerben Sie Ihre Angebote über alle Kanäle – von Social Media über E-Mail bis hin zu mobilen Apps – um die Conversion-Rate zu erhöhen. Laut aktuellen Studien von Statista werden die meisten Transaktionen im E-Commerce Sektor über das Smartphone getätigt. Waren es 2021 noch 43% aller Online-Shop Bestellungen, die über Smartphone ausgeführt wurden, so stiegen die Zahlen 2022 bereits auf 57% und in 2023 auf über 60%.
Fördern Sie nicht nur kurzfristige Verkäufe, sondern bieten Sie Rabatte für zukünftige Käufe oder Mitgliedschaftsprogramme an, um langfristige Kundenbeziehungen aufzubauen.
Eine gut organisierte Logistik ist entscheidend. Sichern Sie Ihre Bestände und Lieferketten ab, um die hohe Nachfrage zu bewältigen und die Kundenzufriedenheit zu gewährleisten. Ein E-Commerce Fulfillment-Partner mit angepassten Lösungen und hoher Flexibilität ist während dieser Zeit eine wichtige Ergänzung.
Nutzen Sie die gesammelten Daten, um Ihre zukünftigen Strategien zu verfeinern und noch präzisere Angebote zu entwickeln.
Black Friday stellt jedes Jahr eine immense Herausforderung für die Logistik dar. Neben großen Händlern wie Amazon oder Zalando müssen auch kleine und mittelständische Unternehmen die hohen Bestellzahlen bewältigen. Der Schlüssel liegt in der Flexibilität und Skalierbarkeit der Logistikprozesse. Hier sind aktuelle Entwicklungen, die für die kommenden Jahre besonders relevant sind:
Immer mehr Händler dehnen ihre Angebote auf die gesamte „Black week“ respektive „Black November“ aus, um Bestellspitzen zu verteilen.
Kunden erwarten umweltfreundliche Verpackungen und CO2- neutrale Lieferungen.
Automatisierung und KI helfen, Lagerhaltung zu optimieren und Engpässe frühzeitig zu erkennen.
Black Friday 2024 und alle weiteren „Schnäppchen-Tage“ bleiben relevant, aber die Strategien müssen angepasst werden, um langfristig erfolgreich zu sein. Kunden erwarten zunehmend nachhaltige Produkte und ein angenehmes Einkaufserlebnis.
Wichtigste noch kommende Shopping-Daten für 2024:
-Black Friday: 29.11.2024
–Cyber Monday: 02.12.2024
-Christmas-Shopping: ab 13.12.2024